„Das ‚Oma-Gate‘ des Westdeutschen Rundfunks war kein Ausrutscher. Die grösste gebührenfinanzierte Anstalt des Landes begreift sich als weltanschauliche Orientierungsmaschine, die dem Publikum die Teilnahme an gesellschaftlichen Leben überhaupt erst möglich macht. Ihre Anmassung ist Programm. […]
[Dem] WDR ist nicht einfach nur ein Fehler unterlaufen. Der Riesensender, mit knapp 4300 festen Mitarbeitern der grösste des Landes und, nach der BBC, der zweitgrösste des Kontinents, ist selbst ein Fehler. […]
Der Kern des Problems (das mit dem eingangs erwähnten ‚Oma-Gate‘ nur auf besonders schrille Weise deutlich wurde) liegt im Selbstbild. Anstalten wie der WDR wollen nicht einfach nur ein ‚Faktor des Prozesses freier individueller und öffentlicher Meinungsbildung‘ sein, wie es ebenfalls im Staatsvertrag heisst. Sie wollen DER Faktor sein. Nicht eine Stimme, sondern DIE Stimme.
[Anmerkung: Keine Großschreibung im Original, sondern Kursivschrift – hier auf Facebook nicht darstellbar]
Wer das nicht glaubt, muss nur einen Blick in den aktuellen Geschäftsbericht des WDR werfen. In dem Bild, das bei der Lektüre entsteht, sind Zuschauer und Hörer keine souveränen Bürger, sondern Teile eines Publikums, das ohne öffentlichrechtliche Betreuung aufgeschmissen wäre.‚Wir sind der Kitt für das Zusammenleben‘, heisst es da. Und an anderer Stelle: ‚Gemeinsam wollen wir das Leben jedes Einzelnen jeden Tag ein bisschen wertvoller machen.‘ Der Intendant selbst erklärt: ‚Wir ermöglichen den Menschen in Nordrhein-Westfalen, an gesellschaftlichen Diskussionen teilzunehmen.‘ Dieser Sound zieht sich durchs Dokument. […]
Die allem zugrunde liegende Botschaft des WDR ist dabei immer und ausnahmslos die Stimme des Zeitgeists. Das fängt bei Gendersternchen im Geschäftsbericht an und hört beim Klimaschutz nicht auf. Jede Wette: Der Leiter des WDR-Kinderchors hat nicht im Glauben gehandelt, eine gewagte Satire zu produzieren, als er die deutsche Oma zur ‚Umweltsau‘ machte. Er hat sich als Teil einer Orientierungsmaschine begriffen, die ihr Publikum mit weltanschaulichem Anspruch an die Hand nimmt.
Diese Anmassung ist das Thema. Der öffentlichrechtliche Rundfunk verwandelt sein Publikum nicht in mündige Bürger. Das sind sie schon.
https://www.nzz.ch/meinung/der-andere-blick/wdr-als-orientierungsmaschine-eine-schrumpfkur-bitte-ld.1531635
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Ein Sender, der sich selbst als „Kitt der Gesellschaft“ bezeichnet, dabei aber zugleich wichtige Teile dieser Gesellschaft übelst beleidigt – ein solcher Sender ist nicht einfach nur anmaßend, sondern steht geradezu repräsentativ für ein System der öffentlich-rechtlichen Zwangsfinanzierung des staatlichen Gesinnungsfunks, das faul ist bis ins Mark.
Es ist ein System, das bislang vollkommen sanktionslos nahezu ununterbrochen gegen die entscheidende Vorschrift des Rundfunkstaatsvertrages verstoßen kann, welcher diesem System bei der Erfüllung seines Informationsauftrags in §11 Abs.2 das Folgende auferlegt:
„Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.“
https://www.gesetze-bayern.de/Content/Document/RFunkStVertr-11
Dieses System wird weit mehrheitlich getragen von Akteuren, die sich nicht als objektive Berichterstatter zur Information der Bürger verstehen, sondern zunehmend als Gehirnwäscher für betreutes Denken.
Dies belegt auch der empörte Aufschrei vieler Profiteure des GEZ-Systems, nachdem der Intendant dieses Senders, Tom Buhrow, sich kritisch zu jener Umweltsau-Entgleisung geäußert hatte. Diese Leute sehen bereits in der Kritik des Intendanten einen Verstoß gegen die Presse- und Meinungsfreiheit und wollen erreichen, dass das Umweltsau-Lied wieder online gestellt wird.
https://www.welt.de/kultur/medien/article204758088/Umweltsau-Mehr-als-40-Fernsehautoren-kritisieren-WDR-Intendant-Buhrow.html
Auch die Redakteursvertretung des WDR sieht darin eine „eklatante Verletzung der inneren Rundfunkfreiheit“, weshalb es am heutigen Dienstag zu dieser Causa sogar eine Sondersitzung geben wird.
https://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/eklatante-verletzung-der-rundfunkfreiheit-wdr-redakteure-berufen-krisensitzung-ein/25386850.html
Bei soviel Unsinn darf natürlich auch die Steinzeit-Sozialistin Esken von der SPD nicht fehlen – sie kritisierte Buhrow heftig für dessen Entschuldigung. Offensichtlich steht sie also hinter der Bürgerbeleidigung durch den WDR.
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/umweltsau-song-spd-chefin-kritisiert-buhrow-fuer-entschuldigung-67007056.bild.html
Und was ist eigentlich mit den Bürgern – pardon: den Zwangskunden, die sich gegen ihre eigene Beschimpfung nicht einmal durch Verweigerung der monatlichen „Demokratieabgabe“ seitens des seit einiger Zeit euphemistisch als „Beitragsservice“ benannten GEZ-Systems entziehen können, ohne am Ende im Knast zu landen?
Hierzu gibt es brandaktuelle Umfrageergebnisse des Instituts Civey, welche im verlinkten Video von „Focus“ dargestellt werden.
https://www.focus.de/politik/deutschland/focus-online-news-story-massive-kritik-haben-die-oeffentlich-rechtlichen-noch-eine-daseinsberechtigung_id_11517144.html
Das Ergebnis ist für die versammelten GEZ-Medien vernichtend: 44,2% der Bürger würden für diese Sender GAR NICHTS bezahlen, wenn sie selbst entscheiden könnten, nur 15% der Befragten sind mit der aktuellen Höhe (oder einem höheren Beitrag) einverstanden.
Dieses Ausmaß der Verweigerung ist auch überhaupt kein Wunder, denn in der gleichen Studie geben 40,3% der Bürger an, dass sie die Nachrichten-Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Fernsehen für wenig oder gar nicht glaubwürdig halten.
Höchste Zeit also, der Zwangsfinanzierung von ARD, ZDF und Deutschlandfunk den Stecker zu ziehen. Höchste Zeit für Information statt Indoktrination und betreutes Denken. Höchste Zeit für die #AfD.